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Naturpark Fichtelgebirge bringt Blockmeer in den Landtag

Ranger im Landtag

Am Donnerstag, den 6.2. waren die Ranger Andreas Hofmann, Isabell Niclas und die Gebietsbetreuerin Stefanie Jessolat des Naturparks Fichtelgebirge zusammen mit dem 1. Vorsitzenden Landrat Dr. Karl Döhler zu Gast im Maximilianeum in München. Hintergrund war die Teilnahme am Infotag des Naturparkverbandes Bayern. Ranger, Gebietsbetreuer und weitere Mitarbeiter aus allen 19 bayerischen Naturparken präsentierten sich mit Infoständen und regionalen Köstlichkeiten aus ihrer Heimat. Der Austausch von Mitgliedern des Landtages und den Naturparkvertretern stand im Vordergrund.

Die Eröffnung erfolgte durch die Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Beisein von Umweltminister Torsten Glauber und dem Vorsitzenden des bayerischen Naturparkverbands, Anton Knapp.  „Wir haben in den vergangenen Jahren die Naturparke immer wieder im Fokus der Aufmerksamkeit, aber auch im Fokus unserer Beschlüsse gehabt. […] Gelebter Natur- und Landschaftsschutz gehört in die Mitte politischer Aufmerksamkeit und politischen Handelns. Wir in Bayern wissen das – und folgen der Devise ganz unaufgeregt und völlig ohne Panik“ so Aigner in ihrer Eröffnungsrede. Seit Inkrafttreten der Förderung der Rangerstellen im November 2018 durch das Umweltministerium wurden bayernweit 40 Naturpark-Ranger eingestellt. Dazu wurden die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien für den Doppelhaushalt 2019/2020 mit zusätzlichen 10 Millionen Euro ausgestattet. Ziel ist es unter anderem, in den Naturparken insgesamt 60 Rangerstellen einzurichten.

Der Naturpark Fichtelgebirge informierte gemeinsam mit den Kollegen aus dem Steinwald die naturverträgliche Beweidung mit dem roten Höhenvieh, einer alten und bedrohten Nutztierrasse, deren Ursprung bis in die Kelten-zeit zurückgeht. Wie in vielen anderen Regionen wurde auch im Fichtelgebirge und im Steinwald ein eigener Schlag gezüchtet, der speziell an die Bedingungen und Wünsche der Bauern angepasst war. Die ruhigen Tiere eignen sich nicht nur sehr gut zur Produktion von qualitativ hochwertigem, regionalem Fleisch, sondern auch in besonderem Maße für die Landschaftspflege. So ist das rote Höhenvieh in beiden Naturparken grenzübergrei-fend ein wichtiges Thema, weswegen als besonderes Schmankerl Häppchen mit Rotviehprodukten angeboten wurden. Mit im Gepäck waren auch noch Weißenstädter Leupold Lebkuchen und ein Bio-Zoigl aus dem Steinwald.

Um den Lebensraum einer wichtigen Verantwortungsart des Fichtelgebirges zu veranschaulichen, hatten die Naturpark-Mitarbeiter ein kleines Felsen-Blockmeer im Senatssaal errichtet, welches auf große Aufmerksamkeit bei den Abgeordneten stieß. Der Gartenschläfer ist eine bedrohte Bilchart, die im Fichtelgebirge in den Gipfelregionen beheimatet ist. Aktuell hält er in den Spalten der Blockmeere Winterschlaf und so brachten die Fichtelgebirgler den Lebensraum der possierlichen Schlafmaus kurzerhand in den Senatssaal.