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Bilche - Haselmaus

Die Bilche

Im Fichtelgebirge sind Bilche als landkreisbedeutsame Vertreter der Säugetiere beheimatet. Bilche werden auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt und gehören zu einer uralten Nagetierfamilie.

Es gibt in unserem Naturpark Vorkommen von:

  • Gartenschläfern
  • Haselmäusen
  • Siebenschläfern.

Der Baumschläfer ist seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen.

Bilche sind meist nachtaktiv und verbringen einen monatelangen Winterschlaf. Alle Arten haben einen Schwanz von 6 bis 15 cm Längenvariation. Sie sind mehrheitlich tierische Allesfresser, verzehren auch Früchte, Samen und Knospen und bewohnen strukturreiche Mischwälder mit felsigem Untergrund, Halden, Mauern, Steinbrüche, Hecken, Waldsäume, Einzelhäuser, Obstgärten und Obstplantagen. Auch Vogelkästen sind manchmal mit Bilchen in der Sommerzeit zur Jungenaufzucht belegt und liefern Nachweise auf die dämmerungs- und nachtaktive Art, die viele Monate im Untergrund verbringt. Die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Haselmäusen, Baumschläfern, Gartenschläfern und Siebenschläfern, ihrer Lebensweisen und Gefährdungen kann man in der pdf-Datei ersehen.

Alle Bilcharten in Bayern sind rückläufig bis stark gefährdet, die Datenlage ist nicht aktuell und flächendeckend vorhanden. Der Gartenschläfer ist zudem eine Säugetierart, für die die Bundesrepublik Deutschland zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt die Verantwortung hat.

Die Regierung von Oberfranken initiierte ein Biodiversitätsprojekt für die attraktiven, jedoch seltenen Gartenschläfer, an dem von 2013-2014 das Fichtelgebirge federführend mitwirkte.

Das Sonderprojekt zum Gartenschläfer

Der Name des Sonderprojektes lautete: Schutz des Gartenschläfers in den Naturparken Fichtelgebirge und Frankenwald, neben den Nachweisuntersuchungen wurden Förster, Wald- und Gartenbesitzer über die eher unbekannte Art informiert. Während und nach dem Projekt gingen wertvolle Hinweise zu Vorkommen des Gartenschläfers ein. Der Naturpark Fichtelgebirge und die Regierung von Oberfanken haben einen Flyer zum Schutz des Gartenschläfers veröffentlicht, es entstand eine kleine 4-teilige Rollup-Ausstellung zum Gartenschläfer, die Anfang April 2019 in Weißenstadt und in weiteren Naturpark-Infostellen zu sehen war, s. Naturpark-Jahresprogramm 2019.

Das Artenschutzprojekt wurde nach seiner Beendigung durch weitere Montage und Kontrollen von künstlichen Sommerquartieren (spezielle Nisthöhlen mit rückwärtigem Einschlupf) in den felsigen Höhen des Mittelgebirges fortgesetzt. Träger ist dabei der Landschaftspflegeverband Wunsiedel im Naturpark Fichtelgebirge und die Naturpark-Gebietsbetreuung.

Die aktiven Schutzmaßnahmen werden begleitet von der Universität Bayreuth, im Fachbereich Tierökologie forschen Studenten zu der Ausbreitungstendenz der Kleinsäuger und der Lebensraumansprüche. Unsere umfangreichen Gartenschläfer-Erfahrungen aus dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald fließen ein in ein 2019 gestartetes Bundesartenschutzprojekt des BUNDs und des BN Bayerns.