Kartierte, geschützte Wiesen und junge Brachen weisen im besten Fall noch Bestände unserer pflanzlichen Kleinode wie Arnika, Katzenpfötchen, Buschnelke oder Moorklee im Fichtelgebirge auf. Der drastische Rückgang dieser Botschafter einer intakten Kulturlandschaft ist im wesentlichen durch eine veränderte Nutzung unserer Kulturlandschaft geschuldet. Der Naturpark Fichtelgebirge e.V. als anerkannter, aktiver Landschaftspflegeverband geht den Ursachen der schwindenden Bestände im Landkreis Wunsiedel i. Fgb. nach.
Die Projektbetreuerin Gudrun Frohmader-Heubeck beobachtet derzeit systematisch bekannte Flächen und Gebiete in Absprache mit den Unteren und Höheren Naturschutzbehörden. Wir stellen dabei fest, daß trotz Förderprogramme der Bayer. Ministerien Magerwiesen durch späten Schnitt, zu oberflächliche Abnahme des Mähgutes und den deutlichen Stickstoffeintrag aus der Luft vergrasen und verheiden. Arnika und Katzenpfötchen vertragen keine konkurrierenden Gräser und Kräuter. Die Blattrosetten verschwinden im Moos, die Zahl der Blütenstände nimmt ab. Kümmerliche Einzelrosetten sind nicht selten heutige Vorkommen in Flächen, die die Biotoperfassung aus den 80er Jahren als reichhaltig beschrieb. Offene Böden mit sandigem Grus in vollsonniger Lage sind Wunschbiotope im Fichtelgebirge. Es überwiegen Wiesen mit einer dichten Streuauflage und hohem Gräseranteil, der Schatten durch Bäume begünstigt zudem die Vermoosung.
Das Abfragen der Nutzungsformen bei den Grundeigentümern und Landwirten, die Aufklärung über die Belange unserer Charakterpflanzen mit ihrer bekannten Heilwirkung und praktische Artenhilfsmaßnahmen sind unsere Antworten auf den Notstand. Unser vom Freistaat Bayern und der EU gefördertes Projekt ergänzt Maßnahmen im Bayer. Vogtland im Landkreis Hof, auch hier sind die Bestandsanalysen für die Arnika und das Katzenpfötchen ähnlich besorgniserregend.