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Eulenarten

Der Naturpark Fichtelgebirge bietet mit seinen vielfältigen Biotoptypen beste Voraussetzungen für seine verschiedenen Eulenarten. Alt- und totholzreiche Wälder, Steinbrüche sowie natürliche Steilwände bieten eine ideale Lebensraumstruktur.

Die Eulenarten im Fichtelgebirge:

Sperlingskauz:

Junge Sperlingskäuze; Foto: H. Spath
Junge Sperlingskäuze; Foto: H. Spath

Glaucidium passerinum
FAMILIE: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Rote Liste Bayern: Vorwarnliste
STRENG GESCHÜTZT nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

Der Sperlingskauz ist, wie sein Name schon verrät, mit 16 – 19cm unsere kleinste heimische Eulenart. Er bewohnt Nadel- und Mischwälder mit viel Unterholz und aufgelockerter Struktur. Als Höhlenbrüter benötigt er Altbäume mit verlassenen Spechthöhlen in denen er Brutplätze, aber auch Nahrungsdepots anlegt. Die Nahrung besteht größtenteils aus Wühlmäusen und anderen Kleinsäugern. Manchmal schlägt er auch kleinere Waldvögel.

Uhu:

Bubo bubo
FAMILIE: Eigentliche Eulen (Strigidae)
STRENG GESCHÜTZT nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

Der Uhu ist mit 60 – 75cm die größte Eule Europas. Obwohl er auch ein Bodenbrüter sein kann, bevorzugt er in der Regel Steilwände als Nistplatz. Dies können natürliche Felsen aber auch aufgelassene Steinbrüche sein. All dies macht das Fichtelgebirge zu einem wertvollen Lebensraum. Wichtig ist neben den Felsbereichen aber auch eine strukturreiche Landschaft, bevorzugt auch in der Nähe von Gewässern. Durch seine Größe erbeutet der Uhu größere Tiere wie Hasen, Igel, Rehkitze, Ratten, diverse Vogelarten aber auch Mäuse.

Raufußkauz:

Aegolius funereus
FAMILIE: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Rote Liste Bayern: Vorwarnliste
STRENG GESCHÜTZT nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

Mit 24 – 26cm ist der Raufußkauz eine auch noch recht kleine Eulenart unserer Heimat. Als Bewohner montaner bis subalpiner Nadel- und Mischwälder findet er im Fichtelgebirge gute Voraussetzungen. Der Raufußkauz ist ein Höhlenbrüter und somit vorzugsweise auf Bäume mit Höhlen vom Schwarzspecht angewiesen. Daneben benötigt er Tagesverstecke im dichteren Nadelholz sowie Freiflächen zur Jagd. Beutetiere sind auch hier überwiegend Kleinsäuger. Seinen Namen verdankt er übrigens seinen bis an die Krallen befiederten Zehen.

Waldohreule:

Asio otus
FAMILIE: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Rote Liste Bayern: Vorwarnliste
STRENG GESCHÜTZT nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

Die nächstgrößere Art ist die Waldohreule mit 35– 37cm. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Arten ist sie ein Bewohner der Waldränder und meidet in der Regel geschlossene Waldgebiete. In der Kulturlandschaft des Fichtelgebirges profitiert sie auch von sogenannten Sekundärlebensräumen (durch menschliche Tätigkeit entstandene Lebensräume) wie Feldgehölzen, Stadtparks, großen gehölzreichen Gärten oder auch Baumbeständen in Friedhöfen. Die Waldohreule nistet in verlassenen Krähen- und Elsternestern. Die Hauptnahrung besteht aus Feld- und Waldmäusen. Kleinvögel werden seltener gejagt.

Waldkauz:

Strix aluco
FAMILIE: Eigentliche Eulen (Strigidae)
STRENG GESCHÜTZT nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)

Mit 39 – 42cm ist der Waldkauz ein wenig größer als die Waldohreule und auch deutlich massiger. Er bewohnt Laub- und Mischwälder mit lückigen Altholzbeständen, kommt aber auch im Siedlungsbereich vor, wobei sich dies mit im Wesentlichen mit den Sekundärlebensräumen der Waldohreule deckt. Soweit vorhanden nistet der Waldkauz in Höhlungen, gelegentlich kommen auch Gebäudebruten, z.B. in Scheunen o.ä. vor. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen Tauben, Kleinsäuger Vögel, Amphibien oder auch junge Kaninchen.

Weitere Eulenarten:

Zwei weitere heimische Eulenarten brüten nicht im Fichtelgebirge. Die Schleiereule (Tyto alba) ist eine in Bayern regional verbreitete Art, die aber bei uns in Nordostbayern wohl aufgrund des rauen Klimas fehlt.  Die höchst seltene Sumpfohreule (Asio flammeus) gilt als Brutvogel in Bayern als ausgestorben. Sehr selten findet man Exemplare auf dem Durchzug. So wurde 2017 ein verletztes Exemplar im Lindenhof in Bayreuth zur Pflege abgegeben.

Der Sperlingskauz, der Rauhfußkauz und der Uhu sind naturparkbedeutsame Vogelarten, für die wir auch nach den Richtlinien der EU eine besondere Verantwortung haben. Die bei uns heimischen Eulen sind empfindliche Zeigerarten für große zusammenhängende, altholzreiche Waldbestände und störungsarme, aufgelassene Steinbrüche.