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Felsenkeller im Fichtelgebirge –Lebensraum, Kulturgut, Denkmäler

Der Naturpark Fichtelgebirge e.V. als Landschaftspflegeverband im Landkreis Wunsiedel i. F. hat sich 2009/10 mit Felsenkellern als künstlich geschaffene Höhlen befasst. Im Rahmen eines Glücksspiralen-Projektes hatten wir die Möglichkeit, unsere Daten zu Kellern, Hohlwegen und Fledermausquartieren zusammenzustellen und neu zu erheben.

Die Keller und ihre besonderen Bewohner – die bisher bekannten Fransenfledermäuse, das Graue Langohr und das Große Mausohr, die Nord- und Rauhautfledermaus etc. beschäftigen uns schon mehr als 20 Jahre. Mit der bildreichen Erfassung drücken wir die Wertschätzung an der Bauleistung und Handwerkskunst der Bewohner des Fichtelgebirges aus. In etwa zeitgleich mit dem Beginn des Kartoffelanbaus im Fichtelgebirge Mitte des 17. Jahrhunderts entstand ein größerer Lagerbedarf. Vor allem Kartoffeln und Rüben, aber auch Bier, Eis oder Fleisch war das Lagergut. Stolz präsentiert ein Marktleuthener Kellerbauer die Jahreszahl 1795 über dem Portal eines Kellervorhauses. In den Tonschieferhängen von Wunsiedel, Marktleuthen und Schirnding sind wahre Katakomben an tiefen Kellern mit Verzweigungen entstanden.

Wir haben im Landkreis Wunsiedel i. F. in 22 Ortsteilen 262 Keller in Naturschutzgebieten und mit bekannten Fledermausvorkommen bewertet, nach Eigentumsverhältnissen geforscht, den baulichen Zustand der Eingangsbereiche bewertet und die Kelleransichten fotografisch festgehalten. Mit der Erfassung der Keller, der Datensammlung zur Baugeschichte ist ein Handlungskonzept und eine Prioritätenliste für wertvolle, sanierungsbedürftige und zugängliche Keller als Grundlage für die weitere Arbeit des Landschaftspflegeverbandes erstellt.

Die Kellererfassung im Fichtelgebirge war Förderprojekt der Glücksspirale und des Bayerischen Naturschutzfonds 2009. Mehr Infos.