Ab 2009 versuchte der damalige Gebietsbetreuer des Naturparks Fichtelgebirge in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt und dem Luchsprojekt Bayern, sich von Luchsen im Fichtelgebirge ein Bild zu machen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Fotofallen wurden dazu an mehreren Stellen im Naturparkgebiet aufgestellt. Dabei arbeiteten wir jeweils mit den örtlichen Jagdpächtern oder mit den Forstbetrieben Fichtelberg und Selb zusammen. Es waren 8 Fallen im Einsatz. Allerdings ist es bisher leider noch nicht gelungen, ein Pinselohr vor die Linse zu bekommen. Das Gebiet des Naturparks ist immerhin rund 1000 km² groß. Es wäre also schon ein großer Glücksfall, wenn uns ein Luchs nächstens einmal „in die Falle“ gehen würde. Noch müssen wir viel Erfahrungen sammeln, um eine bessere Ausbeute zu erreichen. Über viele Jahre hinweg gelang das im Naturpark Bayerischer Wald inzwischen sehr gut. Dort werden jedes Jahr mehrere Luchse an bekannten Wechseln fotografiert. Damit ist es möglich, einzelne Tiere zu erkennen und so die Entwicklung der Population zu beobachten.
Der größte Aufwand ist es dabei, einen geeigneten Platz zu finden. Immerhin müssen die Tiere im Abstand von 2 – max. 10 m an der automatischen Kamera vorbeilaufen, damit der Bewegungsmelder die Kamera aktiviert. Auf der riesigen Fläche im Fichtelgebirge ist das gar nicht so einfach. Die Kameras wurden dann nach etwa 6 Wochen kontrolliert und die Bilder ausgelesen.
Dennoch ist es sehr spannend zu beobachten, wie Wildtiere sich in diesen Gebieten bewegen. Bisher sind – außer dem Luchs – viele Wildtierarten bereits fotografiert worden. Eine kleine Auswahl der Bilder sehen Sie auf dieser Seite. Sicher die größte Sensation und auch der größte Erfolg des Projektes war bisher der Erstnachweis eines Wolfes im Fichtelgebirge. Nach über 130 Jahren, in denen diese Tierart ausgerottet war, zog in der Nacht des 30.12.2011 ein Wolf seine Fährten durch den Schnee am Schneeberg – und tappte dabei direkt an einer unserer Fotofallen vorbei.