WUNSIEDEL – Vertreter der Grundeigentümer, der Naturschutzverbände und aller Kommunen im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge haben am Freitag, 15.12.23, im Beisein des Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber den Landschaftspflegeverband Wunsiedel im Fichtelgebirge aus der Taufe gehoben. Schon seit 33 Jahren setzt der Landschaftspflegeverband Naturschutzmaßnahmen gemeinsam mit den Landwirten und Waldbesitzern sowie mit den Naturschutzverbänden um. Bisher war er im Naturpark Fichtelgebirge e.V. integriert. Neue Fördermöglichkeiten und eine Umorganisation im Naturpark machten nun eine Ausgründung des Landschaftspflegeverbandes als selbstständigen Verein notwendig. Der eigens zur Gründungsversammlung ins Landratsamt Wunsiedel gereiste Umweltminister Thorsten Glauber bekräftigte in seinem Grußwort die hohe Effizienz und den Wert der Landschaftspflegeverbände bei der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen: „Es ist die Drittelparität und die ehrliche und gelebte Partnerschaft zwischen Grundeigentümern, Naturschutzverbänden und Kommunen, die die Landschaftspflegeverbände so stark und erfolgreich macht. Die Grundeigentümer, insbesondere die Land- und Forstwirte, profitieren von den Maßnahmen, die Naturschutzverbände können sich mit ihrem wertvollen Knowhow vor Ort direkt mit einbringen und die Kommunen erhalten dadurch eine wertvolle Natur- und Kulturlandschaft, die ihren Bürgern eine lebenswerte Heimat bietet.“ Der Landkreis Wunsiedel, so Glauber weiter, zeige damit einmal mehr, dass man mit breiter Brust den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnet und deshalb nicht umsonst sich im Ranking der bayerischen Landkreise mittlerweile weit nach oben geklettert sei, ganz im Gegensatz zu den noch vor wenigen Jahren ausgestellten düsteren Prognosen. Ganz im Gegenteil dazu sei im Landkreis Wunsiedel immer eine deutlich positive Grundstimmung spürbar.
Landrat Peter Berek betonte, dass es im gemeinsamen Kampf für die Zukunft des ländlichen Raumes eben gerade die kleinen Strukturen und Netzwerke seien, die besonders hilfreich sind. „Wir kennen uns alle persönlich, wir haben alle ein Ziel, nämlich eine lebenswerte Heimat zu erhalten. Und diese enge regionale Partnerschaft ist auch die Stärke unseres Fichtelgebirges und unseres Landschaftspflegeverbandes.“
Die für Landschaftspflegeverbände geforderte Drittelparität spiegelt sich auch in der neuen Vorstandschaft des Vereins wider. Als Vertreter der Kommunen wählten die 22 Gründungsmitglieder Landrat Peter Berek zum 1. Vorsitzenden und den Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel zum Schatzmeister. Für die Naturschutzverbände wurden Victor Clauss seitens des Fichtelgebirgsvereins sowie die Geschäftsstellenleiterin des BUND Naturschutz- Kreisgruppe Wunsiedel, Johanna Machala, in den Vorstand gewählt. Machala übernimmt gleichzeitig das Amt der Schriftführerin. Die Land- und Forstwirtschaft wird im Vorstand durch Andreas Hager, Geschäftsführer des Maschinenrings Wunsiedel, und Thomas Lippert, Geschäftsführer des Bauernverbandes Kreisverband Wunsiedel, vertreten sein. Als Rechnungsprüfer stehen dem Verein der Höchstädter Bürgermeister Gerald Bauer sowie seine Amtskollegin aus Schirnding, Karin Fleischer, zur Verfügung. Die Geschäftsführung wurde vom neu gewählten Vorstand an Dr. Michaela Marth-Busch übertragen.
Durch die neue Struktur soll der Landschaftspflegeverband künftig auch personell verstärkt werden, um noch mehr von den zur Verfügung stehenden Fördermitteln des Freistaates zum Schutz der wertvollen Natur im Fichtelgebirge nutzen zu können. Die Mittel dafür wurden in den vergangenen Jahren deutlich aufgestockt und für besondere Maßnahmen, zum Beispiel für die Renaturierung und den Schutz der Moore, seien bis zu 100 Prozent Förderungen möglich, unterstrich Glauber das Engagement der Staatsregierung und seines Ministeriums zur finanziellen Unterstützung des Naturschutzes in Bayern.
Einen kleinen Rekord hatte die Gründungsversammlung, die von Dr. Michaela Marth-Busch, Ronald Ledermüller, Gudrun Frohmader-Heubeck und Carina Voit vorbereitet worden war, ebenfalls zu verbuchen: Es sei die schnellste Gründungsversammlung eines Landschaftspflegeverbandes gewesen, die er in seiner Amtszeit je erlebt habe, stellte der Umweltminister fest. Gerade einmal 46 Minuten dauerte die „Taufe“ des neuen Verbandes. Auch das zeige die Geschlossenheit und Zielstrebigkeit, mit der im Fichtelgebirge für die Heimat gearbeitet werde.