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Kreuzottern Kreuzen! Salamander wandern!

Kreuzottern Kreuzen Ranger Andreas Hofmann Naturpark Fichtelgebirge

Bitte langsam fahren!

Kreuzottern Kreuzen!

Salamander wandern!

Diese Slogans werdet ihr ab sofort an brisanten Stellen entlang von Radwegen entdecken, die nicht nur beim Menschen sehr beliebt sind.

Durch den erhöhten Besucherdruck, kommt es auch immer häufiger zu Wildunfällen der anderen Art und vom Biker erwischte Feuersalamander oder Kreuzottern schmücken den Asphalt. Zwei seltene und geschützte Arten, die im Fichtelgebirge noch einen intakten Lebensraum finden, den es zu erhalten gilt

Zahlreiche Gäste aus nah und fern, aber auch viele Einheimische wissen um die Eignung des Fichtelgebirges als naturnahe Erholungsregion. Zu Recht nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeit in ihrer Freizeit zu Wandern oder das gut ausgebaute Radwegenetz zu befahren.

Damit auch die Pflanzen und Tiere in unserer wunderschönen Natur gute Lebensbedingungen vorfinden, versuchen die Mitarbeiter des Naturparks Fichtelgebirge durch gezielte Besucherlenkung und Information einen Kompromiss zwischen Naturschutz und Naturnutzung zu finden.

Große Probleme gab es in der Vergangenheit immer wieder auf den Radwegen in der Region. Diese sind nicht nur bei den Radlern beliebt – auch von vielen kleinen Kriechtieren werden sie sehr geschätzt. So entwickelten sich vom Menschen geschaffene Lebensräume (sog. Sekundärhabitate) z.B. für die Kreuzotter u.a. entlang von Radwegen. Dies hängt wesentlich mit der früheren Nutzung als Bahntrassen zusammen. Durch die auf Offenhaltung konzentrierte Pflege der Bahn entwickelten sich in weiten Bereichen klein strukturierte, besonnte Lebensräume, oft mit Zwergstrauchvegetation und Felsbereichen. Ein Lebensraummosaik, welches optimal auf die Kreuzotter und ihre Beutetiere wie die Bergeidechse angepasst ist.

Durch den Ausbau der stillgelegten Bahntrassen als Radwege hat sich ein Konfliktpotential entwickelt. Zum einen werden von den Schlangen nun auch die eigentlichen Wegebereiche als Sonnenplatz genutzt, zum anderen müssen die Tiere beim Wechsel ihrer verschiedenen Teilhabitate oftmals den Weg überqueren.

Normalerweise fliehen Kreuzottern sofort bei jedem Anzeichen von Gefahr, ein zügig ankommender Radfahrer jedoch kann von den Tieren oft nicht schnell genug wahrgenommen werden. Auch der Fahrer bemerkt das Tier, wenn überhaupt, meistens zu spät. Immer wieder werden deshalb durch Überfahren getötete Tiere auf den Radwegen gefunden. Aus diesem Grund hat der Naturpark an verschiedenen Streckenabschnitten u.a. am Brückenradweg und am Sechsämter-Radweg Hinweisschilder für die Radwegnutzer erarbeitet und aufgestellt.

Hier gilt es direkt eventuellen Missverständnissen vorzubeugen:

Naturpark-Ranger Andreas Hofmann, zuständig für den Bereich Amphibien und Reptilien, betont, dass die Tafeln nicht vor einer Gefahr durch die Schlangen warnen sollen. Eine Gefahr geht laut Hofmann von den Schlangen nämlich nicht aus: „Weder Radfahrer noch Spaziergänger müssen sich vor den Kreuzottern fürchten. Die scheuen Tiere fliehen vor dem Menschen. Bei einer Begegnung ist wichtig: nicht anfassen, einfach in Ruhe lassen und Hunde sollten zumindest in den beschilderten Bereichen an die Leine“. Vielmehr wird hier auf die Gefährdung der Kreuzottern, aber auch Eidechsen, Blindschleichen und Kröten durch den Radverkehr aufmerksam gemacht.

Die Beschilderung möchte die Radler informieren und zum rücksichtvollen Fahren animieren, denn durch den deutlich erhöhten Besucherdruck steigt auch die Zahl der getöteten Tiere. Eine ähnliche Beschilderung erfolgt auch am Mainradweg zwischen Bischofsgrün und Bad Berneck. Dort trennt der Radweg den angrenzenden Bergwald vom weißen Main. Dies ist ein Problem für den Feuersalamander, der jedes Jahr von seinen Winterquartieren im Wald zum Gewässer muss, um dort seine Larven zur Welt zu bringen. Auch hier bittet der Naturpark von nun an um eine umsichtige Fahrweise.