Neues vom Gartenschläfer

Gartenschläfer

Ausstellungseröffnung in der Naturpark-Infostelle Torhaus Schloss Leupoldsdorf

Am Dienstag, den 10.03.2020, wurde die Ausstellung „Der Bilch mit der Maske – Gartenschläfer in Oberfranken“ eröffnet. Die bereits im Naturparkgebiet bekannte Ausstellung strahlt mit einem Nachbau einer Blockhalde, dem im Fichtelgebirge typischen Lebensraum. Diese und Infotafeln sowie Untersuchungsmaterialien sind bis Ende April in der Naturpark-Infostelle Torhaus Schloss Leupoldsdorf aufgebaut und ab August in der Naturpark-Infostelle Grassemann zu finden.

Die Aufwertung der Dauerausstellung lobte der Tröstauer Bürgermeister Heinz Martini in seinen Begrüßungsworten und unterstreicht die gute Zusammenarbeit mit dem Naturpark, die Infostellen auch in Zukunft weiter zu fördern. Roland Schöffel, Stellvertreter des Landrats Wunsiedel, bedauerte noch nie einen Gartenschläfer gesehen zu haben, schloss sich jedoch seinem Vorredner an, dass auch die kleine „Dinge“ lebens- und schützenswert sind.

Anschließend folgte ein Fachvortrag zur Geschichte der Untersuchungen zum Gartenschläfer im Naturpark Fichtelgebirge durch die Gebietsbetreuerin Stefanie Jessolat. Bereits frühere Untersuchungen und aufgestellte Quartierhilfen halfen bei dem Nachweis der Tiere durch vorher eingegangene Fotos und Meldungen. Besonders entscheidend war das gemeinsame Biodiversitätsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Frankenwald. Neben Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung und der Öffentlichkeitsarbeit war die Nachweismethode zum Vorhandensein des Gartenschläfers ein wichtiger Schwerpunkt. Informationen zur Spurenerfassung, Fressleidenschaften und Genmaterialgewinnung waren wichtige Informationen für ein bundesweites Artenschutzprojekt des BUND Naturschutzes mit der „Spurensuche Gartenschläfer“. Aufgrund der guten Zusammenarbeit und Lieferung von umfangreichen Untersuchungsmaterialen konnte dieses Jahr nur für den Naturpark Fichtelgebirge eine umfassende Analyse zur Nahrungszusammensetzung des Gartenschläfers erstellt werden, dies ist trotz Lebensräumen wie Weinberge an der Mosel oder Fensterbrettnischen in Wiesbaden noch nie möglich gewesen. „Das Fichtelgebirge ist in der besonderen Situation zuverlässig viele Daten zum Gartenschläfer liefern zu können. Deutschlandweit werden wir zu den Schlafmäusen angefragt uns zu begleiten und die niedlichen Nager zu sehen.“ sagt die Gebietsbetreuerin Stefanie Jessolat. Dennoch ist der Naturpark auf Sichtungen und Totfunde angewiesen. „Der starke Rückgang der Nager bleibt weiterhin unbekannt. Tote Gartenschläfer dienen sowohl zur genetischen Analyse, Untersuchungen zur Nahrungsaufnahme als auch deren Todesursache. Auch wenn ersichtlich ist, dass das Tier z.B. durch eine Katze gestorben ist, sind auch solche Tiere für die Analyse hilfreich.“

Gartenschläfer Ausstellung
Gartenschläfer Ausstellung