Minusgrade unterstützen eine Aktion der Landschaftspflege

Vordorfermoor LPV

Vordorf. Vergangene Woche waren fünf versierte Landschaftspfleger des Maschinen- und Betriebshilfering Wunsiedel e.V. bei eisigen Temperaturen mit Baumfällarbeiten im Vordorfer Moor beschäftigt.

Auf den Flächen der Wildland Stiftung Bayern im sogenannten Bärenbiß wurde unter Leitung von Gudrun Frohmader-Heubeck vom Landschaftspflegeverband im Naturpark Fichtelgebirge zusammen mit Stefanie Jessolat, der Gebietsbetreuerin des Naturparks, der Waldaufwuchs stark ausgedünnt, um die alten Torfstiche wieder freizustellen. Die Regierung von Oberfranken hat die Gräben und Torfstiche im wertvollen Niedermoorgebiet kartieren lassen. Damit steht eine Handlungsanleitung zur Verfügung, wie man den zum Teil degradierten Lebensraum wiederherstellen kann.

Mit der Fällung der stark wasserverdunstenden Fichten vernässt der trockengefallene Torfstich und sorgt somit für eine Regeneration des Vordorfermoores.

Seltene Pflanzen wie der fleischfressende Sonnentau und vor allem Torfmoose können langsam wachsen, Amphibien sowie Moorlibellen sich wieder ansiedeln. Dank der eisigen Temperaturen, teilweise unter – 15 °C, wurde der Boden und somit der Torfkörper durch die Aktion wenig beeinträchtigt und alle Landschaftspfleger sind ohne Einbrüche in den Moorkörper zurückgekommen. In den Sommermonaten ist hier noch die Schließung eines Durchlasses im Dammweg geplant, um mehr Wasser aus Quellen und Gräben in den Torfstichen zu stauen und den verbliebenen Bäumen nasse Füße zu verschaffen. Im Gebiet gibt es neben Moorbirken auch sehr seltene Moorkiefern, auch Spirken genannt, diese Eiszeitrelikte kommen mit nassen Bodenverhältnissen sehr gut zu recht. Die Landschaftspflegearbeiten werden hoch gefördert durch das Bayerische Landschaftspflege und Naturparkprogramm, deshalb begrüßen die Naturschutzbehörden die Entwicklungsmöglichkeiten auf den Flächen der Wildland Stiftung Bayern.

Der Schutz der Moore ist im Fichtelgebirge ein Schwerpunktthema.

Das Moore wichtige Kohlenstoffdioxidsenken sind und im Vergleich zu Wäldern deutlich mehr CO2 sowie Wasser nach Regenereignissen speichern, ist allgemein bekannt. Der Naturpark Fichtelgebirge e.V. ist in Nordbayern das moorreichste Gebiet mit noch größeren Mooren wie das Zeitelmoos, das Fichtelseemoor oder die Häuselloh zudem gibt es viele kleinere Quellmoore und degenerierte Niedermoore, die der Landschaftspflegeverband im Naturpark Fichtelgebirge e.V., wenn möglich, bei der Regeneration durch Landschaftspflegemaßnahmen unterstützt.

Naturpark Fichtelgebirge e. V. – Landschaftspflegeverband im Landkreis Wunsiedel i. Fgb.

Dipl.-Ing. Landschaftsplanung Gudrun Frohmader-Heubeck
Jean-Paul-Straße 9  95632 Wunsiedel  Tel. 09232-80 522  Fax: 09232 80-9522
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